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Blick in den Maschinenraum: Teamtag digital

Geschrieben von Marianne Großmann | 06.05.2020

Mit verschiedenen Formen digitaler Zusammenarbeit sind wir durch unsere Beratungs-Tätigkeit schon länger vertraut. Doch unseren Teamtag komplett online abzuhalten: Das ist auch für uns noch einmal eine ganz andere Sache. Hier sind unsere Erkenntnisse und praktische Tipps aus der Lots*-internen-Online-Arbeitswelt. 

Ein ganzer Tag pro Monat nur für das Team? Ja! Der monatliche Teamtag ist essenziell für uns, um die restlichen Tage gut miteinander arbeiten zu können. Wir nutzen ihn nicht nur, damit wir als Team weiter zusammenwachsen, sondern er ist unser Blick in den Maschinenraum.  

Wie geht es den Zahlen? Wie kommen unsere Arbeitskreise voran? Gibt es Themen, um die wir uns kümmern müssen? Hier diskutieren wir (manchmal auch heiß) und treffen wichtige Entscheidungen. So entwickeln wir Lots* ständig weiter – dieses Mal im Rahmen eines digitalen Teamtages.

Wie man einen digitalen Teamtag moderiert  

Los geht’s. Ausgestattet mit zwei Bildschirmen, Kaffee und Wasser gehen mein Co-Moderator und ich das letzte Mal die Agenda durch. Er arbeitet an unserem Berliner Standort, ich schalte mich aus dem Home-Office in Leipzig zu. Den ersten Teil werde ich moderieren, während er die Technik im Blick und am Laufen hält. So kann ich mich voll und ganz auf die Bild-Kacheln konzentrieren, die nach und nach in unserem Videokonferenz-Tool aufploppen 

Sind alle da? Dann können wir mit dem Warm-Up starten. Mit Gifs, Bildern und Emojis klicken wir uns warm und kommen gemeinsam im digitalen Raum an. Der Spaßfaktor kommt dabei dank Hundewelpen-Bildern, tanzenden Fröschen und Einhorn-Stickern definitiv nicht zu kurz.  

Wie auch im analogen Teamtag-Format bearbeiten wir mehrere Themen parallel in Gruppen. Das heißt im Digital-Jargon jetzt „Breakout-Session“ und erfolgt in verschiedenen themenspezifischen Gruppen-Chaträumen, während wir uns alle auf demselben Whiteboard bewegen. Stellwände-durch-die-Gegend-tragen, Foto-Dokumentationen und unlesbare Handschriften Adé! Hier gilt: Der nächste Post-it ist nur einen Doppelklick entfernt.

Emotionen sind wichtig. Kekse auch.  

Moderation im digitalen Raum bedeutet vor allem, mehr über Dinge zu reden, die im analogen Raum „nebenbei“ vermittelt werden. Wie geht es meinen Kolleg*innen zu einem Sachverhalt? Sind noch alle dabei? Sollten wir die Pause vorziehen? Gibt es Fragen zu diesem Punkt? Der Blick in nickende oder ablehnende Gesichter ist eingeschränkt, also bitte ich sie, ein passendes Signal wie einen Emoji oder Daumen hoch/runter in den Chat zu senden. 

Ausreichend Kaffeepausen. Diese haben wir uns alle verdient. Das digitale Moderieren kostet mindestens genauso viel Aufmerksamkeit wie die konventionelle Variante und ich nutze die Zeit, um mich mit meinem Co-Moderator abzusprechen. Mein Kaffee zu Hause schmeckt besser als der im Büro, aber ich vermisse die Kekse.  

Vorbereiten und Testen: Erfolgsfaktoren

Zwei weitere Breakout-Sessions und viele Doppelklicks später treffen sich mein Co-Moderator und ich zum letzten Video-Chat des Tages – der Auswertung. Unsere wichtigste Erkenntnis: Exzellente Vorbereitung und ein ausgiebig getestet Setup zahlt sich aus.  

Wir sind platt und zufrieden. Hinter uns liegen produktive vier Stunden mit tollen Ergebnissen, unsere Kolleg*innen haben ganze Arbeit geleistet. Wie immer haben wir den Workshop auch genutzt, um digitale Tools und neue Methoden zu testen. 

Fazit 

Die Zusammenarbeit im digitalen Raum ist für das Lots*-Team kein Novum mehr. Wir haben uns an die Methoden gewöhnt und auch die Technik bindet nicht mehr so viel Aufmerksamkeit. Das gemeinsame Arbeiten auf digitalen Whiteboards eröffnet wesentlich mehr Möglichkeiten als das Arbeiten mit Metaplanpapier und spart vor allem Zeit in der Nachbereitung. 

Als Moderatorin lerne ich mehr und mehr, zwischen den Worten im Chat und bei Wortmeldungen zu lesen. Und meine Fähigkeit nonverbale Signale in einer digitalen Workshop-Situation zu interpretieren, verbessert sich. 

Dennoch freue ich mich darauf, mal wieder auf unserer Dachterrasse einen After-Teamtag-Gin Tonic mit meinen Kolleg*innen zu trinken – um dann digital miteinander weiterzuarbeiten.

 

Neugierig, wie das in der Praxis funktioniert? 

Wie gutes Arbeiten in Digitalen Workshops möglich wird und wie Teilnehmende ihre Unsicherheit vor ungewohnten sozialen Situationen sowie vor Technik verlieren, erfahren Sie in unserem Praxis-Guide.