10 Schritte zur Klimaneutralität: Das müssen Sie beachten

13.06.2023 | Von Henning Schulze | Energiewende

Diesen Artikel teilen:

Kein Stadtwerk kann den Weg zur Klimaneutralität allein bestreiten. Es bedarf der Unterstützung der Kommune, von Stadtwerke-Verbünden und Beratungsunternehmen, um diesen Prozess erfolgreich zu begleiten und zu moderieren. Nur so können die notwendigen Technologien und Verfahren Akzeptanz finden, die für eine nachhaltige und lebenswerte Zukunft unerlässlich sind – und letztlich auch installiert werden.

An diesem Prozess gibt es viele Beteiligte. Da wären schon mal alle Einwohner*innen, die großen und kleinen Energie-Kund*innen, Wohnungsgesellschaften, Energieversorger und Netzbetreiber und viele andere mehr. Deren Interessen sind mitunter recht gegensätzlich. Deswegen braucht dieser Prozess Moderation, Kommunikation – und das auf einer soliden Datengrundlage.

Kommunale Unternehmen und Institutionen (und nicht nur sie) sollten dabei anhand der folgenden, von Lots* erarbeiteten 10 Punkte vorgehen:

1. Erfassen Sie alle Ihre CO2- und Treibhausgasemissionen mit gängigen Standards und qualifizierten Partner*innen.

2. Prüfen Sie alle Energielieferverträge und ermitteln sie auch hier Emissionen, die sich negativ auf ihre Bilanz auswirken.

3. Gehen Sie für die Klimaneutralität neue Wege mit neuen Partner*innen, die über entsprechendes Know-how verfügen.

4. Stellen Sie Ihre eigene Stromerzeugung auf regenerative Technologien um.

5. Prüfen Sie alle neuen Baumaßnahmen auf ihre energetische Bilanz in Bau und Betrieb. Setzen Sie nachhaltig erzeugte und recycelbare Materialien ein.

6. Ermitteln Sie die graue Energie in Bestandsimmobilien. Erfassen Sie die Baumaterialen hinsichtlich Recyclingfähigkeit oder Wiederverwertbarkeit.

7. Ermitteln Sie in jeder Bestandsimmobilie Energieeinsparungsmöglichkeiten mit Hilfe digitaler Technologien.

8. Erfassen Sie sämtliche Betriebsströme in Ihrem Unternehmen.

9. Beziehen Sie alle Mitarbeiter*innen ein.

10. Lassen sie das verbleibende CO2-Restbudget durch einen erfahrenen Zertifizierer klimaneutral stellen.

Fazit

Der Weg zur Klimaneutralität ist machbar. Er muss auf der Grundlager belastbarer Daten beschritten werden. In all seinen Phasen und Facetten braucht er die Akzeptanz der verschiedenen Stakeholder*innen. Denn sonst werden die Widerstände übergroß und das Scheitern wäre vorprogrammiert. Mit panmäßigem Vorgehen, einer für Transparenz sorgenden Kommunikation und einer moderierenden Einbeziehung aller Beteiligten wird dies jedoch verhindert.

Diesen Artikel teilen:

Henning Schulze

Sei es bei komplexen Bau- und Infrastrukturprojekten oder internen Veränderungsprozessen: Henning Schulze sorgt als erfahrener und empathischer Change- und Konfliktmanager für einen reibungsarmen Projektverlauf.

Hier finden Sie alle Beiträge von Henning Schulze

Auch interessant

Warum CCS-Projekte ein strategisches Argumentarium brauchen

04.11.2025 | Von Stefanie Walter | Energiewende

CCS-Vorhaben stellen Projektteams vor eine besondere kommunikative Herausforderung: Eine hochkomplexe, weithin unbekannte Technologie muss verschiedensten Stakeholder*innen erklärt werden – von skeptischen Bürger*innen über Umweltverbände bis hin zu Kommunal-Politiker*innen. Ohne strategische...

Weiterlesen

Energiewende: Warum strategische Konzepte ohne Umsetzungskraft wertlos sind

21.10.2025 | Von Lots* | Energiewende

Die Energiewende stellt Unternehmen, Kommunen und Investoren vor komplexe Herausforderungen: Dekarbonisierung, Speicherlösungen, Wärmenetze – alles muss gleichzeitig wirtschaftlich tragfähig und regulatorisch konform sein. Doch viele Konzepte scheitern an der Praxis. Unseren Partner Dirk Klingen...

Weiterlesen

Wie man erfolgreich die Projektphasen eines Windparks kommuniziert

24.09.2025 | Von Mareike Wald | Energiewende

Die Energiewende beschleunigt sich, Genehmigungsfristen für Windparks werden kürzer, Kommunen müssen intensiver beteiligt werden. Damit steigt der Druck auf Projektentwickler*innen, ihre Kommunikation vor Ort professioneller, gezielter und vor allem glaubwürdiger zu gestalten. Denn ohne Akzeptanz...

Weiterlesen